Schildbürger lassen grüßen!

… wir erinnern uns …

„Eines Tages beschlossen die Schildbürger ein neues Rathaus zu bauen. Und sie bauten ihr Rathaus aufgrund des Rates des Schweinehirten nicht viereckig, sondern dreieckig. Sechs Wochen später hatten die fleißigen Schildbürger ihr Rathaus fertig gebaut und es gab ein großes Einweihungsfest. Sämtliche Einwohner Schildbürger’s kamen in ihrer besten Sonntagskleidung und begaben sich gemeinsam mit dem Schweinehirten an der Spitze in das neue dreieckige Rathaus. Doch kaum waren sie drinnen, schon purzelten sie wieder heraus und die die draußen waren, wollten hinein und stießen auf die, die drinnen waren, zusammen. Nach langem hin und her Überlegen stellten die Schildbürger fest, dass es einfach zu finster war im Rathaus. Also trafen sich die Obersten von Schildbürger am Abend beim Wirt und beratschlagten, was sie machen könnten. Da hatte der Hufschmied zu fortgeschrittener Stunde und nach dem fünften Glas Bier die geniale Idee, das Licht in das Innere des Rathauses zu bringen. Er argumentierte dies damit, dass das Wasser ja auch ein Element sei wie das Licht und Wasser bringe man ja auch mit Eimern dort hin, wo man es benötige. Also versammelten sich am nächsten Tag alle Schildbürger am Marktplatz vor dem Rathaus mit Eimern, Kessel, Kannen und Töpfen, also mit allem, womit man Licht transportieren könne, um eben das Licht einzufangen und in das Innere des Rathauses zu bringen. Den ganzen Tag schufteten die braven Schildbürger, rannten hin und her und waren sich bei Sonnenuntergang sicher, dass nunmehr Licht im Rathaus wäre. Doch als sie Nachschau hielten, umgab sie die gleiche Dunkelheit wie zuvor.

Da kam ein Wandersmann des Weges und sah die ratlosen Schildbürger. Er ging in das Rathaus und als er herauskam meinte er, dass er sich nicht wundere, man müsse eben das Dach wieder abnehmen. Die Schildbürger waren von diesem Rat so begeistert, dass sie ihm alles versprachen. Und so geschah es, das Dach wurde abgedeckt und von da an, hatten die Schildbürger den ganzen warmen Sommer lang Licht im Rathaus.

Doch im Herbst kam das böse Erwachen. Der Herbst kam ins Land und damit einhergehend wurde es nass und kalt. Und so wurde einstimmig beschlossen wieder das Dach auf dem Rathaus anzubringen. Da man den Schildbürgern einiges nachsagen kann, jedoch aber nicht, dass es ihnen an Ideen ermangele, so wussten sie sich auch bald zu helfen und sie befestigten Kerzen an ihren Hüten. Nach einiger Zeit bemerkte ein Schildbürger Licht im Inneren des Rathauses. Was war geschehen. Die Wand hatte einen Riss bekommen und Licht drang von draußen in das Innere des Rathauses. Und plötzlich ging ihnen selbst ein Licht auf, sie hatten die Fenster vergessen. Und da die Schildbürger auch sehr fleißige Menschen waren, waren bis zum Abend die ersten Fenster fertiggestellt. Und da das dreieckige Rathaus nunmehr auch über die Grenzen Schildbürger’s bekannt war, kamen auch bald die ersten Reisenden nach Schildbürger und bestaunten das Bauwerk. Einhergehend verdienten aber auch die Schildbürger an den Reisenden sehr zum Erstaunen der Schildbürger. „Seht, sagte der Ochsenwirt, als wir gescheit waren, mussten wir unser Geld in der Fremde verdienen. Jetzt wo wir dumm geworden sind, bringt man es bis vor die Haustüre.“

 Was hat nunmehr diese Geschichte mit Bad Gastein zu tun, nun ihr werdet euch wundern, so einiges ….

….wir erinnern uns …

Vor einiger Zeit wurde ein Projekt vorgestellt, eine Seilbahn vom Ortszentrum an den „Gray Greek Mountain“ (sprich: Graukogel). Das Projekt wurde nie umgesetzt, weil nicht realisierbar. Der Graukogel wird auch für die Zukunft im Winter eine Naturskipiste haben und keine Beschneiungsanlage. Warum? 17 Heilquellen entspringen am Graukogel und werden zu Tage gefördert. Der Heil- und Kurortestatus wäre damit weg. Für die Heilquellen aber wiederum sind wir berühmt und profitieren davon Sommer wie auch Winter. Wir wären also schön dumm, das zu zerstören!

Vor zwei Wochen entdeckte ich bei einem Spaziergang in das historische Ortszentrum ein Plakatierung. Verwundert betrachtete ich das Bild genauer und brauchte einmal selbst zehn Minuten, um das neueste Projekt zu verinnerlichen.

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Eine Talstation vom historischen Zentrum in Anbindung an den Stubnerkogel. Weichen müsste das Kongresszentrum, welches seinerzeit von Architekt Garstenauer erbaut wurde und zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Nun, persönlich finde ich das Kongresszentrum nicht schön, musste doch der Wandelgang damals dem Kongresszentrum weichen. Aber das ist wiederum Ansichtssache.

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Zu Recht nun die Frage „wo der Zusammenhang“: Ganz einfach, das Projekt nicht realisierbar. Wo sollen die Stützen hin? Wo soll Parkfläche geschaffen werden? Das Parkhaus wird jetzt kaum genutzt, da zu teuer – wurde es in das Projekt eingebunden? Das Kongresszentrum müsste abgerissen und eine Talstation gebaut werden. Wie soll diese Station eingebunden werden? Wurde die Gasteiner Bergbahn involviert, den die wird man brauchen? Fragen über Fragen und zu guter Letzt „man suche Investoren dafür“. Ja diesen Satz kennen wir, wird er doch seit Jahren als Standardsatz verwendet.

Hier der Link Gastein Historic City

Und da drängt sich für mich eine weitere Frage auf – nach eigenen Angaben taucht ein uns sehr wohlbekannter Name in diesem Zusammenhang auf, nämlich Hans-Peter Haselsteiner. Also warum sucht man noch nach Investoren, wenn man einen Hans-Peter Haselsteiner mit an Bord hat, der sicherlich über genug Beziehungen verfügt, um so ein Projekt realisieren und umsetzen zu können. Fake oder Wahrheit?

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Interessant noch in diesem Zusammenhang – hat der zweite Hälfteeigentümer seine Anteile an Herrn Duval jun. veräußert? Dessen Name ist nämlich nicht ersichtlich.

Vergessen sollte man nicht den Behördenweg, der in diesem Zusammenhang sicherlich ein langer und schwieriger sein wird, mit Einholung verschiedenster Gutachten usw. usf. verbunden. Umsetzung und Realisierung nicht absehbar.

Wurde dieses Projekt zu Ende gedacht? Oder wurde wieder einmal nur etwas in den Raum gestellt, um im Gespräch zu bleiben – sich in Erinnerung zu rufen? Zu lange war es still um die Familie Duval bzw. Phillippe Duval. Zu lange keine Äußerung zu den immer baufällig werdende Häuser. Zu offensichtlich der Verfall!

Zu Recht stellt man sich nunmehr die Frage – was hat das mit den Schildbürgern zu tun? Nun im Grunde genommen gar nichts, aber doch wieder so vieles – haben doch die Schildbürger obwohl anfänglicher Schwierigkeiten ihr Rathaus ja fertiggebaut und das Projekt in die Tat umgesetzt, aber auch nur, weil sie auf fremde Personen gehört und sich beraten lassen haben.

Aber vergessen wir nicht, DIESES Projekt kann wahrscheinlich gar nicht in die Tat umgesetzt werden. Der Widerstand in der Bevölkerung wahrscheinlich zu groß und ja zu Recht, wir brauchen nicht noch eine Skiliftanlage – wir haben genug. Können sich heute schon viele das Skifahren nicht mehr leisten, so wird es in Zukunft nicht besser werden.

Und da wäre noch ein Punkt – der mir wohl der Wichtigste erscheint – unser historisches Ortszentrum gehört belebt, revitalisiert und die Häuser saniert. Aber nicht um jeden Preis und nicht um des lieben Friedens willen. Nein – belebt, revitalisiert und saniert, weil es sich einfach lohnt dafür. Gäste kommen, lieben den Ortskern – auch wenn baufällig – und daran sollte man anknüpfen. Unser Wasserfall nicht durch den Blick auf eine Talstation in den Hintergrund geraten.

Wir wollen keine weitere Skiliftanlage, denn wir brauchen sie nicht! Wir brauchen ein umsetzbares, ehrlich gemeintes Konzept und endlich ein sichtbares Zeichen – siehe Salzburger Hof – dass man es Ernst meint. Wie ich schon früher gesagt habe – Taten sprechen lassen!